Pfaff Reptilien
  Leopardgeckos
 
Leopardgecko (Eublepharis Macularius)


Herkunft
Der Leopardgecko (Eublepharis macularius) gehört zu den nachtaktiven Lidgeckos. Er stammt aus den Ländern Afghanistan, Iran, Irak, Pakistan und Indien.
Hier bewohnt er die Steppe (wüsten-ähnliche Gegenden).
 
Aussehen
Leopardgeckos gehören zu den Lidgeckos und haben daher bewegliche Augenlider. Sie haben Krallen mit denen sie graben und klettern können. Der Schwanz ist ein Fettspeicher, den sie bei Gefahr oder unsachgemäßer Haltung abwerfen können. Dieser wächst dann rübenartig nach. Man spricht dann von einem Regenerat. Dieses Regenerat beeinträchtigt den Gecko nicht und sieht nur optisch anders aus.
Sie werden ca. 20-28 cm groß und haben eine Lebenserwartung i. d. R. von 15-20 Jahre.
 
Futter
Leopardgeckos fressen u. a.:
-         Heuschrecken
-         Heimchen
-         Grillen
-         Mehlwürmer
-         Wachsmaden
 
Es sollte immer auf eine abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden. Mehlwürmer und Wachsmaden sollten selten gefüttert werden und nicht als Hauptnahrung dienen, damit die Leos nicht verfetten.
 
Haltung
Das Halten mehrerer Geckos in einem Terrarium ist die gängige Praxis. Jedoch sollten folgende Grundsätze beachtet werden:
-         2 oder mehrere Weibchen sind möglich
-         2 oder mehrere Männchen sind nicht möglich und kann tödlich enden
-         1 Männchen sollte mind. 2 Weichen haben, da sonst ein Weibchen zu stark in der Paarungszeit beansprucht wird
 
Das Terrarium:
Da Leopardgeckos Steppenbewohner sind, sollte auch das Terrarium entsprechend eingerichtet werden.
Die Terrariengröße sollte für eine 1.3. Gruppe mind. 120 cm x 60 cm x 60 cm sein.
Das Terrarium kann ebenfalls mit einer Rückwand ausgestattet werden. Diese sieht nicht nur optisch gut aus, sondern ist auch für den Gecko ideal zum klettern. Weiterhin sollte für jedes Tier eine Versteckmöglichkeit vorhanden sein.

 
Es gibt viele verschiedene Meinungen zum „richtigen Bodengrund“. Wir halten die Tiere auch Calcium-Sand-Kügelchen. Diese sind verdaubar und richten durch ihre runde Form keine Verletzungen an. Wir haben diese seit Jahren und hatten bis dato nie Probleme. Andere Halter empfehlen ein Sand-Lehm-Gemisch, da dieser grabfähig ist.
 
Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 22°C an den kühleren Stellen und 32°C an den wärmsten Bereichen haben. Nachts kann die Temperatur zwischen 18-23°C liegen.
Wir erreichen diese Werte durch einen normalen Tageslichtspot je nach Jahreszeit zwischen 40 Watt und 60 Watt. Unterstützt wird dies durch eine 35 Watt Heizmatte, die die Hälfte des Terras einnimmt. Die Tiere haben daher die Möglichkeit zwischen dem warmen und den kühleren Bereich, je nach Belieben, zu wechseln. Die Heizmatte ist bei uns jedoch nur in den kälteren Jahreszeiten an.
 
Zur Beleuchtung benutzen wir normale Tageslichtspots. Wir verzichten auf UV-Lampen, da die Tiere nachtaktiv sind und daher nicht darauf angewiesen sind. Jedoch schadet es den Tieren auch nicht. Die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 10 und 12 Stunden täglich betragen.
 
Die Luftfeuchtigkeit st für die Häutung der Tiere besonders wichtig. Tagsüber sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 30-40% sein und abends mind. 70% haben. Damit nicht ständig im Terrarium Wasser mit einem handelsüblichen Pflanzensprüher gesprüht werden muss und sich dabei hässliche Wassertropfen an den Scheiden bilden, sollte eine WET-Box im Terra nicht fehlen.
Eine WET-Box ist eine feuchte Höhle, die mit feuchten, nicht nass (!!!), (Kokos-)Humus befüllt ist. Bei uns steht die Höhle auf der Heizmatte, damit die Schimmelbildung vermieden wird. Die Tiere nehmen diese Box sehr gerne an.
Im Internet sind viele Möglichkeiten aufgezeigt, eine solche WET-Box selber zu bauen ;o).
 
Bei der Häutung sollte darauf geachtet werden dass die Zehen, die Schwanzspitze und die Augen keine Häutungsreste mehr aufzeigen!
 
Eine Wasserschale, die täglich mit frischen Wasser befüllt wird darf natürlich nicht fehlen.
 
Winterruhe
Die Winterruhe sollte nur bei Tieren durchgeführt werden, die ca. 1 Jahr alt sind. Sie ist sehr wichtig für die Paarung und die Gesundheit der Tiere. Die Winterruhe sollte zwischen November und Februar abgehalten werde.
Wir haben folgenden Ablauf: Ab November bis Dezember wird das Licht von 12 Stunden auf 0 Stunden reduziert, d.h. 3 Stunden pro Woche weniger.
Ebenfalls wird auch die Heizmatte kontinuierlich weniger dazugeschaltet. Die Temperatur sollte tagsüber bei 15-18 °C liegen und nachts auf 12-15°C sinken.
Die Tiere sollten vor der Winterruhe noch einmal ausgiebig gefüttert werden und dürfen ab Beginn der Reduzierung des Lichtes nicht mehr gefüttert werden. Es ist darauf zu achten, dass die Tiere sämtliches Futter ausscheiden. Es sollte jedoch immer frisches Wasser angeboten werden. Manche Halter überwintern ihre Tiere einzeln in Faunaboxen. Andere, dazu gehören auch wir, überwintern die Tiere zusammen im Terrarium. Wir haben festgestellt, dass sich unsere Tiere in der Zeit der Winterruhe in Ruhe lassen und meist getrennt in den Höhlen schlafen.
Die eigentliche Winterruhe dauert 4-8 Wochen an. Sobald die Tiere wieder aktiv werden oder es einfach an der Zeit ist, werden die Temperatur und das Licht langsam wieder angehoben (so wie diese am Anfang gesenkt wurden). Nach der Hälfte der Zeit können die Tiere wieder gefüttert werden.
 
Zucht
Grundsätzlich sollten die Tiere mindestens 1 ½ - 2 Jahre alt sein, bevor sie verpaart werden sollen. Es ist weiterhin ratsam, dass Männchen erst zu den Weibchen dazuzusetzen, wenn die weiblichen Geckos bereits das Mindestalter erreicht haben. Dadurch werden eine zu frühe Verpaarung und eine evtl. Legenot bzw. Wachseier (unbefruchtete Eier) verhindert.
 
Bei der Paarung beißt das Männchen dem Weibchen in den Nacken und fixiert es so, dass er mit dem Hinterteil seitlich unter das weibliche Tier kommt um dann seinen Hemnipenis einzuführen. Der Vorgang dauert meist nur ein paar Minuten und endet ohne Verletzungen.
Es kann natürlich etwas brutal aussehen wenn das Männchen die Weibchen quer durch das Terrarium jagt und sie dann versucht mit dem Maul zu fassen zu bekommen. Es ist aber ganz normal!
 
Wenn die Paarung erfolgreich war, dann nimmt das Weibchen in den nächsten Wochen einiges an Umfang zu und am Unterleib sind seitlich die Eier sichtbar. In dieser Zeit sollten die Weibchen möglichst in Ruhe gelassen werden. (Bitte auf das erste Bild klicken)
 
 
 
Nach einiger Zeit kann man das Weibchen im Terra an verschiedenen Stellen graben sehn. Es wird also bald zu Eiablage kommen.
Jetzt ist es wichtig den Tieren eine Eiablagebox zur Verfügung zu stellen. Diese Box sollte mind. 2 cm mit feuchten Substrat z.B. Kokoshumus oder Sand-Lehm-Gemisch befüllt werden.
Die Weibchen legen i. d. R. 2 Eier.
Die Eier sollten dann schnellstmöglich in einen Inkubator (Brutkasten) gelegt werden.
Mittels der gewählten Temperatur kann man das Geschlecht der Nachzuchten beeinflussen.
 
Inkubationstemperatur – Geschlecht:
-     25-27°C fast zu 100% Weibchen
-     28-29°C sowohl Weibchen als auch Männchen
-     30-32°C fast zu 100% Männchen
-     ab 33°C Weibchen
 
Die Temperatur sollte jedoch nicht unter 24°C und über 34°C liegen. Die Inkubationsdauer liegt ca. zwischen 40 und 70 Tage, je nach Temperatur.
Die Luftfeuchtigkeit sollte während der ganzen Inkubation bei ca. 80% liegen.
Wenn die Jungtiere dann geschlüpft sind, sollten diese die ersten Wochen auf Küchenpapier gehalten werden, damit der Bauch in Ruhe und ohne Verunreinigung zuheilen kann.
 

 
Die kleinen Leos sollten frühestens nach 2-3 Monaten verkauft werden, damit gewährleistet werden kann, dass die Tiere aus dem Gröbsten raus sind.
 



Bissverletzung

Nach einer schlimmeren Bissverletzung am Schwanz von Chiquita (eines unserer Weibchen), die durch unser Männchen bei der Paarung verursacht wurde, warf sie den Schwanz an der letztmögichen Sollbrchstelle ab.




Das folgende Bild zeigt en Stück des abgeworfenen Schwanzes. Es sind deutlich die großen Fettzellen zu sehn.




3 Wochen nach dem Schwanzabwurf ist das Nachwachsen des Regenerats deutlich zu sehn.




Nach weiteren 2 Wochen konnten wir sehn wie schnell sich der Schwanz regeneriert.





10 Wochen nach der Bissverletzung hat das Regenerat die Hälfte der Länge des ursprünglichen Schwanzes erreicht.




 
 
   
 
Alle Bilder und Texte unterliegen dem Copyright des Verfassers vom Pfaff-Reptilien-Team!!! Bei einem Verstoß behält sich Pfaff-Reptilien eine Meldung an "Homepage Baukasten" und ggfl. rechtliche Schritte vor. Anreize und Ideen können sich jedoch gerne geholt werden ;o) Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden